Russische Soldaten in Awdijiwka (Symbolbild) © IMAGO/Stanislav KrasilnikovRussische Soldaten in Awdijiwka (Symbolbild) © IMAGO/Stanislav Krasilnikov

Die russische Armee erlebt seit Kriegsbeginn im Februar 2022 erhebliche Verluste in der Ukraine. Doch wie ein US-amerikanischer General und der Oberbefehlshaber der Nato nun berichtete, ist die Truppenanzahl der Streitkräfte Wladimir Putins seitdem dennoch gestiegen, und nicht geschrumpft. Trotz der zahlreichen Verluste für Russland im Ukraine-Krieg gibt es mittlerweile mehr russische Soldaten als zuvor.

Russlands Armee größer als vor dem Krieg – auch wegen des Wehrpflichtalters

„Die Armee ist jetzt tatsächlich größer – um 15 Prozent – als beim Einmarsch in die Ukraine“, sagte US-Armeegeneral Christopher Cavoli, Oberbefehlshaber der Nato in Europa, in einer Anhörung vor dem Streitkräfteausschuss des Repräsentantenhauses.

So habe Moskau 2023 die Stärke seiner Fronttruppen „von 360.000 auf 470.000 erhöht“, erläuterte Cavoli fort. Dies stehe mit der Entscheidung in Zusammenhang, dass Russland sein Wehrpflichtalter von 27 auf 30 Jahre angehoben habe. Für die kommenden Jahre könne Russland „den Pool der verfügbaren Wehrpflichtigen für die kommenden Jahre um zwei Millionen“ vergrößern könne. Dann würde Moskau „das größte Militär des Kontinents“ befehligen, wozu es „auf dem besten Weg“ sei. Cavoli befürchtet, dass Russland „unabhängig vom Ausgang des Krieges“ zusehends „größer, tödlicher und wütender auf den Westen“ werde.

Russland hat sein Militär nach schweren Verlusten in der Ukraine „fast vollständig“ wiederhergestellt

Auch der stellvertretende US-amerikanische Außenminister Kurt Campbell hatte jüngst geäußert, Russland habe sein Militär nach schweren Verlusten in der Ukraine „fast vollständig“ wiederhergestellt. Dies würde eine „längerfristige Herausforderung für die Stabilität in Europa darstellen“ und die Nato bedrohen, so Campbell.

Die Ukraine hat mehrfach ausgedrückt, dass der Krieg ohne weitere US-Hilfen nicht zu gewinnen sei. Auch Cavoli sieht das so „Wenn wir die Ukraine nicht weiterhin unterstützen, werden der Ukraine in relativ kurzer Zeit die Artilleriegranaten und die Abfangjäger der Luftabwehr ausgehen“. Der General stellte den simplen Fakt heraus, dass „wenn eine Seite schießen kann und die andere nicht zurückschießen kann, verliert die Seite, die nicht zurückschießen kann.“

Kriegsausgang in Ukraine hängt auch an Unterstützung der USA

Die US-Regierung hat immerhin den Verkauf dringend benötigter militärischer Ausrüstung im Wert von 138 Millionen Dollar (127 Millionen Euro) an die Ukraine genehmigt. Kiew müsse seine Fähigkeiten zur Verteidigung gegen russische Raketenangriffe ausbauen, erklärte die Behörde für internationale Sicherheitskooperation (DSCA) am 9. April. Das Material diene der Reparatur und Aufrüstung des Luftabwehrsystems Hawk und werde den Schutz der Bevölkerung und von wichtiger Infrastruktur verbessern.

Die USA sind seit der russischen Invasion im Februar 2022 der wichtigste militärische Unterstützer Kiews. Seit Monaten blockieren jedoch die oppositionellen Republikaner im Kongress unter dem Druck des früheren Präsidenten Donald Trump, der im November erneut zur Wahl antreten will, ein neues Hilfspaket im Wert von 60 Milliarden Dollar. (cgsc mit dpa)

Von UKIN

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