Mali bricht mit sofortiger Wirkung die diplomatischen Beziehungen zur Ukraine ab. Als Grund nennt die malische Regierung die angebliche Beteiligung Kiews an einem Rebellenangriff im Norden des westafrikanischen Landes. Bei den Kämpfen Ende Juli waren nach Angaben der Tuareg-Rebellen mindestens 84 russische Wagner-Söldner und 47 malische Soldaten ums Leben gekommen.
Ein Sprecher des ukrainischen Militärgeheimdienstes GUR hatte damals erklärt, die Rebellen hätten „alle notwendigen Informationen“ für den Angriff erhalten.
Mali wertet dies als Eingeständnis einer ukrainischen Beteiligung und verurteilt die Äußerungen als „subversiv“. Die Äußerungen verletzten die Souveränität Malis und stellten eine klare Aggression sowie eine Unterstützung des internationalen Terrorismus dar.
Rebellen hatten eigenen Angaben zufolge bei Kämpfen nahe der algerischen Grenze zwischen dem 25. und 27. Juli 84 Kämpfer der russischen Söldnergruppe Wagner sowie 47 Regierungssoldaten getötet. Die malische Armee räumte ein, dass sie bei den Kämpfen im Norden des Landes eine „große Anzahl“ von Toten zu beklagen hatte.
Der ukrainische Militärgeheimdienst HUR hatte nach eigenen Angaben die Tuareg-Rebellen im Norden Malis bei einem Gefecht gegen die russischen Söldner der Gruppe Wagner mit Informationen unterstützt. „Wir werden zu diesem Zeitpunkt sicherlich nicht über die Details sprechen, aber wir werden weitermachen“, sagte HUR-Pressesprecher Andrij Jussow vor einigen Tagen dem ukrainischen Sender Suspilne.
Die malische Rebellenbewegung hatte vor rund einer Woche erklärt, sie habe bei Kämpfen an der Grenze zu Algerien am Donnerstag und Freitag gepanzerte Fahrzeuge, Lastwagen und Tankwagen erbeutet und Dutzende Soldaten und Wagner-Söldner getötet und verletzt.
Die Militärführung des westafrikanischen Landes, die 2020 durch einen Putsch an die Macht kam, hat es sich zum Ziel gesetzt, das Land von Separatisten und dschihadistischen Gruppen zurückzuerobern. Die Militärmachthaber in Bamako setzten in den vergangenen Jahren dabei vor allem auf die russische Söldnergruppe Wagner, die in zahlreichen Staaten weltweit als verlängerter Arm des Kreml aktiv ist.